2016-04-21_Lesung_Stefan-Woltersdorff (8)

Die folgenden Seminare dauern ca. fünf Tage und umfassen Vorträge zum jeweiligen Dichter und seiner Zeit, literarische Spaziergänge und Ausflüge in die entsprechende Region sowie das gemeinsame Studium ausgewählter Texte. Ein ausführlicher Reader mit Textmaterialien wird gestellt.
 
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Jakob M. R. Lenz im Elsass
»Berge, die den Himmel tragen, Thäler voll Dörfern zu ihren Füßen, die dort zu schlafen scheinen, wie Jakob am Fuß seiner Himmelsleiter.«
Jakob Lenz war während seiner Straßburger Zeit mit Goethe befreundet und gilt als der radikalste Stürmer und Dränger. Seine produktivsten Jahre verbrachte er im Elsass. Das Seminar vermittelt einen Überblick über sein ungewöhnliches Werk, Ausflüge in die Umgebung erschließen wichtige Lebensstationen.

Georg Büchner im Elsass
»Ich habe mich ganz hier in das Land hineingelebt; die Vogesen sind ein Gebirg, das ich liebe wie eine Mutter, ich kenne jede Bergspitze und jedes Tal, und die alten Sagen sind so originell und heimlich…«
Diese Liebeserklärung an das Elsass stammt aus der Feder Georg Büchners, der in Straßburg studierte, promovierte, sich verlobte und sozusagen nebenbei fast sein gesamtes literarisches Werk verfasste. Hierher kehrte er aus seiner hessischen Heimat als steckbrieflich gesuchter Flüchtling zurück, bevor er 1836 mit nur 23 Jahren in der Schweiz starb.

Rene Schickele im Elsass
»Das Land der Vogesen und das Land des Schwarzwaldes waren wie die zwei Seiten eines aufgeschlagenen Buches, ich sah deutlich vor mir, dass der Rhein sie nicht trennte, sondern vereinte.«
Der Elsässer René Schickele, nach eigenem Verständnis »deutscher Dichter und französischer Citoyen«, hat seiner zwischen beiden Nationen hin- und hergerissenen Heimat ein literarisches Gesicht gegeben. Straßburg bietet den Rahmen für die Auseinandersetzung mit seinem vielschichtigem Werk und seiner europäischen Vision.

Sartre im Elsass
»Wir haben eine lustige Fahrt durch dieses Land gemacht, das ich gut kenne und ich habe elsässische Gerüche wiedergefunden, die ich ganz vergessen hatte.«
Die Familie seiner Mutter stammte aus dem Elsass, er selbst verbrachte dort wichtige Momente: als Knabe vor und nach dem Ersten Weltkrieg, als Romancier und Soldat im Kriegsjahr 1939/40, als weltberühmter Denker und diskreter Besucher in der Nachkriegszeit. In seinem Werk spielt das Elsass eine wichtige Rolle als realer Ort des Schreibens und als fiktionaler Erzählraum.

Thomas Mann in Oberbayern
Die Hälfte seines Lebens hat Thomas Mann in der »eigentlich dummen Stadt« München gelebt (1894-1933), der er doch »von Herzen zugetan« war, zehn Jahre lang (1908-17) besaß er darüber hinaus ein Sommerhaus in Bad Tölz. Hier wuchsen seine Kinder auf, hier entstanden viele seiner längst klassischen Romane und Novellen. Und selbst nach seiner Emigration 1933 bildete die oberbayerische Landschaft weiterhin eine wichtige Bezugsfolie für sein Werk (Doktor Faustus) bzw. das seines Sohnes Klaus (Der Wendepunkt).
Wir wollen uns im Rahmen dieses Seminars mit Texten der Manns beschäftigen und bayerischen Bezügen darin nachgehen. Literarische Spaziergänge in Bad Tölz und Ausflüge nach München und Polling ergänzen das Programm.
 
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